Warum LLM-Training aufwendiger, aber wirkungsvoller ist
Der Aufwand ist höher – der Nutzen aber strategisch: Sie besitzen am Ende kein Tool, sondern ein geistiges Unternehmens-Asset.
Ein Large Language Model (LLM) ist wie ein guter Autor: Es kann viel, aber es muss lernen, für Sie zu schreiben. Das bedeutet – Ihr Stil, Ihre Begriffe, Ihre Haltung müssen aktiv trainiert werden. Dafür braucht es Daten, Kuratierung und Feintuning. Anders als bei RAG-Systemen, die bestehendes Wissen „anzapfen“, verändert sich beim LLM-Training das Modell selbst.
Das Training ist aufwendiger, aber nachhaltig: Ihr Modell behält, was es lernt – dauerhaft und unabhängig von externen Quellen. Wo RAG nach Informationen sucht, formuliert Ihr trainiertes LLM eigenständig in Ihrer Sprache.
Was das konkret bedeutet
- Datenaufbereitung: Sammlung und Bereinigung zehntausender Textbeispiele aus Kommunikation, Marketing, Support und Dokumentation.
- Modelltraining: Mehrstufiges Fine-Tuning mit Qualitätskontrolle, Validierung und iterativer Verbesserung.
- Integration: Bereitstellung über API, CMS oder interne Server – DSGVO-konform und kontrolliert.
- Pflege: Regelmäßige Nachtrainings, sobald sich Sprache, Produkte oder Märkte verändern.
Zur Orientierung: Ein realistisches LLM-Training benötigt mindestens im Schnitt zwischen 15.000 und 50.000 qualitativ geprüften Satzpaaren – also Beispielen aus echten Dialogen, Texten oder FAQs, die zeigen, wie Ihr Unternehmen kommuniziert. Bei spezialisierten Branchen oder komplexen Produkten kann dieser Umfang auch deutlich steigen. Diese Daten werden nicht erfunden, sondern sorgfältig aus Ihrer bestehenden Kommunikation extrahiert und strukturiert.
Das bedeutet: LLM-Training ist kein Wochenprojekt, sondern ein mehrstufiger Entwicklungsprozess. Typischerweise dauert ein vollständiges Projekt mehrere Wochen bis wenige Monate – abhängig von Datenqualität, Umfang und Zielsetzung.
LLM-Training vs. RAG
Zwei Wege mit unterschiedlicher Tiefe
RAG (Retrieval-Augmented Generation) erweitert bestehende Sprachmodelle um Ihr Unternehmenswissen. Es greift auf Dokumente, Produktdaten oder FAQs zu, ohne das Modell selbst zu verändern. Der Aufwand ist überschaubar, die Ergebnisse sind faktenbasiert – ideal für Support, Recherche oder Informationsabruf.
LLM-Training geht tiefer. Es verankert Ihr Wissen und Ihre Tonalität direkt im Modell. Die KI braucht keinen Prompt, um „Ihre Sprache zu sprechen“ – sie tut es von selbst. Das macht sie konsistenter, schneller und langfristig unabhängig.
Wichtig: Auch RAG-Systeme können Identität abbilden. Durch gezielte Prompt-Strategien, klare Wissensquellen und definierte Stilrichtlinien lässt sich eine markennahe Sprache simulieren – aber sie bleibt gesteuert, nicht gelernt. RAG spielt Identität, LLM-Training lebt sie.
Für viele Unternehmen ist die Kombination ideal: RAG sorgt für aktuelles Wissen, LLM-Training für authentische Sprache. Zusammen entsteht eine KI, die weiß, was sie sagt – und versteht, wie sie es sagen soll.
Wann sich LLM-Training lohnt
- Wenn Ihre Marke eine eigene Tonalität hat, die sich nicht durch Standard-Prompts abbilden lässt.
- Wenn Sie regelmäßig große Textmengen produzieren – z. B. Produktbeschreibungen, E-Mails, Kampagnen oder Serviceinhalte.
- Wenn Datenschutz, Unabhängigkeit und Datenhoheit zentrale Anforderungen sind.
- Wenn Sie langfristig ein eigenes, geschütztes Sprachmodell aufbauen möchten.
Dann ist LLM-Training keine Zusatzoption, sondern ein strategischer Schritt. Der Aufwand ist höher als bei RAG – aber er zahlt sich mehrfach aus: in Kontrolle, Wiedererkennbarkeit und Markenstärke.
Wie mitho® das umsetzt
Wir begleiten Sie von der ersten Textanalyse bis zum einsatzbereiten Modell. Unsere Expertise verbindet Markenverständnis mit Technologiekompetenz. Wir arbeiten mit modernen Open-Source-Modellen wie Qwen, Llama oder Mistral und trainieren ausschließlich auf DSGVO-konformer Infrastruktur – transparent, nachvollziehbar, skalierbar.
Jedes Projekt folgt einer klaren Struktur:
- Analyse: Erfassung Ihrer Sprachmuster und Tonalität.
- Datenaufbereitung: Extraktion und Normalisierung Ihrer Texte und Dialoge.
- Training: Feintuning des Modells mit überprüfbarer Qualitätsmessung.
- Integration: Bereitstellung im CMS, Shopware oder internen Systemen.
Wir kommunizieren Aufwand, Zeitrahmen und Kosten offen – damit Sie wissen, worauf Sie sich einlassen, und entscheiden können, wie tief Ihre KI lernen soll.
Was der Unterschied in der Praxis bedeutet
| Aspekt | RAG-System | LLM-Training |
|---|---|---|
| Einrichtungszeit | 1–2 Wochen | 6–10 Wochen (inkl. Datenaufbereitung) |
| Wissensbasis | Externe Daten, dynamisch eingebunden | Im Modell verankert, dauerhaft |
| Markensprache | Simuliert über Sub-Prompts | Gelernt durch Training |
| Flexibilität | Hohe Aktualität, geringere Tiefe | Hohe Konsistenz, mehr Aufwand bei Änderungen |
| Kostenrahmen | Einmalig oder projektbezogen | Deutlich höher, dafür nachhaltiger |
Fazit: Beide Ansätze haben ihren Wert – die Wahl hängt von Ihrem Ziel ab. Wer kurzfristig Antworten braucht, startet mit RAG. Wer langfristig in Markenkommunikation und Unabhängigkeit investiert, trainiert ein eigenes LLM.
Jetzt entscheiden Sie: Wie tief soll Ihre KI denken?
Wir zeigen Ihnen, was realistisch ist – in Aufwand, Datenmenge und Wirkung. Vom schnellen Einstieg mit RAG bis zum strategischen LLM-Training mit eigener Sprachidentität.
Ihre Marke hat eine Stimme. Geben Sie ihr ein eigenes Modell
Wir beraten Sie offen zu Aufwand, Zeitrahmen und Budget – damit Sie genau wissen, welche Investition Ihre Marke stärkt.